Ernüchternde 0:3 Heimniederlage gegen Vogelsang trotz Überzahl
Im letzten Heimspiel der diesjährigen Hinrunde empfing unsere Spielgemeinschaft den Tabellennachbarn SV Vogelsang zum brisanten Duell im Kampf um die Tabellenspitze. Der SV Vogelsang wurde von vielen Teams bereits im Vorfeld der Saison als Meisterschaftsfavorit angesehen, da die individuelle Qualität und Erfahrung der Mannschaft besonders hervorsticht. Wiedererwartend bietet uns die aktuelle Spielzeit einen überraschend offenen Titelkampf in der Kreisliga Süd, wo sich gleich 7-8 Mannschaften in Schlagdistanz zur Tabellenspitze positionieren. An diesem Wochenende reisten die Vogelsänger offensiv fast in Bestbesetzung nach Coschen ins Neißestadion. Aufseiten unserer Spielgemeinschaft war die Vorbereitung auf dieses Spiel eine harte Zerreißprobe für das Trainerteam. Neben den weiterhin beiden verletzten Torhütern Kalisch und Bursch wirbelte ein positiver Coronafall innerhalb der Mannschaft zum einen die Kaderzusammenstellung ein wenig durcheinander. Zum Anderen wurden natürlich als gastgebende Mannschaft die geeigneten Sicherheitsvorkehrungen noch gewissenhafter und strenger durchgeführt.
Mit negativen Corona-Schnelltest-Ergebnissen für die auf dem Platz befindlichen Spieler und durchaus positiven Optimismus startete die von Steffen Groll geleitete Partie vor gut 90 Zuschauern. Bereits der Beginn der Partie zeigte frühzeitig, welchen spielerischen Werdegang diese Begegnung nehmen würde. Die Gäste aus Vogelsang von der ersten Minute an bemüht, das Heft des Handelns in die Hand zunehmen und über die daraus resultierenden höheren Spielanteile im Mittelfeld so den Druck auf die Neißemünder sukzessive zu erhöhen. Wellmitz/Coschen brauchte ein paar Minuten, doch nahm man den Kampf nun mehr und mehr an. Vogelsang zeigte sich in der ersten Viertelstunde mehrmals gefährlich vor dem Tor, doch blieben die Abschlüsse für Schlussmann Max Jennen bis dato ungefährlich. In der 25. Minute erarbeite sich Edward Mierzejewski für die Spielgemeinschaft über die rechte Seite den Ball und seine präzise Flanke aus dem Halbfeld in Richtung des einlaufenden Daniel Henze fand sein Ziel, doch Henze verzog den schwer zu verarbeitenden Ball rechts am Gehäuse. Postwendend die Antwort der Gäste. Tommy Jansch wurde über die linke Seite viel zu leicht freigespielt. Dieser nutzte sowohl einen Stellungsfehler in der SPG-Defensive, als auch das Glück, den Ball im Gewusel zu behaupten und erzielte in der 26. Minute den Führungstreffer für die Gäste. Vogelsang weiterhin das gefährlichere Team, doch ergab sich in der Phase des Spiels durchaus eine Partie auf Augenhöhe. Wellmitz/Coschen ließ aber schon hier erkennen, dass man viel zu wenig Offensivmomente an diesem Tag kreieren konnte. Mit der knappen Führung für die Gäste verabschiedete Schiedsrichter Groll beide Mannschaften in die wohlverdiente Pause.
Der zweite Durchgang wurde mit einem echten Paukenschlag eröffnet. Nach einer unstrittigen Freistoßszene geriet SVV-Abwehrspieler Veit Anders mit Schiedsrichter Groll aneinander. Für die erste Kommentierung der Aktion zückte Groll den ersten gelben Karton. Kurz darauf wandelte Groll die gelbe Karte aufgrund anhaltender Beschwerden seitens Anders in einen gelb-roten Karton und damit gleichbedeutend in einen Platzverweis um.
Überzahl für Wellmitz/Coschen bei einem knappen 0:1 Rückstand. Die Vorzeichen für den zweiten Durchgang hatten sich urplötzlich gedreht und die Zuschauerschaft erwartete nun eine ambitionierte Aufholjagd. Doch statt der gegnerische Platzverweis die Offensivbemühungen beflügelte, lähmte diese spielentscheidende Szene das komplette Verhalten der gastgebenden Mannschaft aus Neißemünde. Zu wenig Körperspannung, zu wenig Ideen die Überzahl gewinnbringend in das Offensivspiel einzubringen. Stattdessen rauften sich die Gäste mit einem Mann weniger agierend zusammen und erkämpften sich die Spielanteile mehr und mehr zurück. Wellmitz/Coschen zusehends verunsicherter und folgerichtig mit vielen schwerwiegenden Fehlabspielen. In der 73. Minute führte ein kurz ausgeführter Abstoß und eine versprungene Ballannahme zum gegnerischen Freistoß aus gut 30 Metern, der das Spiel vorzeitig entscheiden sollte. Boris Lichtner legte sich die Kugel auf Höhe der Wechselbank gut zurecht und der Ball – mit viel Schnitt getreten – segelte durch die gesamte Spielerschaft, setzte unangenehm auf und schlug zur Überraschung vieler im Tor ein. Vier Minuten später sprichwörtlich ein Deja-Vu-Erlebnis. Freistoß von Lichtner an fast der gleichen Stelle und der Ball schlug auf gleicher Art und Weise im Gehäuse von Jennen ein, der hier ebenfalls chancenlos blieb. Das Spiel war fortan entschieden, die Motivation auf beiden Seiten war nicht mehr besonders hoch für weitere Glanzpunkte in dieser Partie zu sorgen und so pfiff Schiedsrichter Groll dieses Spiel pünktlich ab.
Sicherlich ein enttäuschendes Endresultat für unser Team, welches nun in der Tabelle auf den 5. Platz abrutscht. Nun heißt es, die notwendigen Lehren aus der verdienten Heimniederlage zu ziehen, um im letzten Auswärtsspiel kommende Woche mit hoffentlich voller Kaderstärke gegen Lindow/Finkenheerd einen versöhnlichen Hinrundenabschluss zu erzielen.
Startaufstellung SV Vogelsang:
Eric Wernicke, Felix Schapke, Boris Lichtner, Tobias Frey, Jonas Zeitz, Christian Wulff (16. Min. Norman Elsner), Martin Brunzel, Tommy Jansch, Tobias Geiger, Veit Anders, Pascal Wegener (79. Min. Leonard Sengebusch) – Bank: Tom Nolten
Trainer: Robert Koßurok
Schiedsrichter: Steffen Groll – Lea-Sophie Hoppe, Erik Wendler
Torfolge: 0:1 Tommy Jansch (26. Min.); 0:2;0:3 Boris Lichtner (73. Min. u. 77. Min. )
Besondere Ereignisse: Gelb-Rot Veit Anders (46. Minute)
Spielbericht: Kenny Fuhrmann
Bildrechte: Kenny Fuhrmann